Zwei Drittel der Menschen in Deutschland leben aktuell nicht in Großstädten - doch die sogenannte Landflucht nimmt seit einigen Jahren stetig zu. Besonders junge Frauen wandern häufig in urbanere Regionen ab, was auch den Zusammenhalt in ländlichen Regionen beeinflusst. Trotz dieser Entwicklungen finden ländliche Räume als Forschungsgegenstand in den Sozialwissenschaften bisher noch wenig Beachtung, obwohl die Abwanderung aus ländlichen Räumen auch langfristige Folgen für deren Entwicklung haben kann. Doch warum zieht es junge Menschen überhaupt ‚weg vom Dorf‘? Um dies zu untersuchen, sollen in dieser Veranstaltung die Lebenswelten junger Menschen in ländlichen Räumen erforscht werden.

 

In dieser Forschungswerkstatt soll also eine Analyse der Lebenssituation junger Menschen in ländlichen Sozialräumen mittels eines qualitativen Forschungsdesigns vorgenommen werden. Konkret werden Gruppendiskussionen mit möglichst heterogenen Gruppen junger Menschen im ländlichen Raum durchgeführt und ausgewertet: Wie sieht der Alltag junger Menschen in ländlichen Räumen aus? Was macht das Leben aus? Wie bringt man sich ins Dorfleben ein, und was fehlt? Wie ist die langfristige Perspektive in Bezug auf die Frage: Gehen oder Bleiben? In diesen Diskussionen sollen also alltägliche Relevanzsetzungen sowie übergreifende Perspektiven und Orientierungen junger Menschen im ländlichen Raum herausgearbeitet werden, um ein tieferes Verständnis für deren Lebenswelten zu generieren. Die Ergebnisse fließen ein in das Forschungsprojekt FRIDA: Demokratie – Partizipation – Vielfalt. Mehr Frauen für die Kommunalpolitik im ländlichen Raum.