Die geringe politische Beteiligung im ländlichen Raum ist nicht erst seit der bayerischen Kommunalwahl im März 2020 ein viel diskutiertes Thema, und gerade für ehrenamtlich zu bekleidende kommunalpolitische Positionen sind immer schwerer Interessierte zu gewinnen. Dies stellt ein erhebliches demokratisches Defizit dar, das auch bedenklich im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung ist. Denn der politische Nachwuchs auch auf Landes- und Bundesebene erwächst zumeist aus kommunalen Parlamenten. Was sind also die Gründe für dieses anhaltende Problem? In dieser Veranstaltung nähern wir uns dieser Frage durch Bezug auf verschiedene relevante Kategorien, die für eine politische Beteiligung im ländlichen Raum eine Rolle spielen, wie spezifische Geschlechtermuster, Bildung, soziales Milieu, Alter und Herkunft(-szuschreibungen). Neben der Beschäftigung mit diesen Erklärungsansätzen wird der Fokus auf die Erarbeitung und Entwicklung möglicher praxisrelevanter Gegenmaßnahmen für diese Politikdistanz aus Perspektive der Sozialen Arbeit gelegt.