Brainstorming

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Kurzbeschreibung


Brainstorming ist eine 1919 von Alex F. Osborn entwickelte Kreativtechnik, die auch unter dem Namen Ideenkonferenz bekannt ist. Mit dieser Technik können innerhalb kürzester Zeit viele Lösungsideen für ein Thema / eine Problemstellung gefunden werden. Die Ideenerarbeitung erfolgt nach dem Prinzip "Quantität vor Qualität", das heißt es findet eine klare Trennung von Ideenfindung und Ideenbewertung statt.

Lernziele


Ziel des Brainstormings ist es, eine möglichst große Anzahl von Lösungen zu erhalten. Da durch ein zu strukturiertes Vorgehen eine Vielzahl an Lösungen nicht gefunden wird, gilt es, die Wertung der Antworten im ersten Schritt zu unterbinden (auch wenn diese unrealistisch erscheinen). Bei der anschließenden Bewertung der Ideen werden diese zunächst analysiert und auf Verwertbarkeit untersucht. So sind in der Regel nur wenige der ursprünglich gefundenen Ideen Teil der finalen Lösung des Problems / der Thematik. Mit diesem Ansatz wird ein kreatives und innovatives Denken ermöglicht sowie verkrustete Denkstrukturen der Teilnehmer aufgebrochen. Die Gruppengröße sollte nicht zu klein und noch überschaubar sein. Brainstorming lässt sich gut anwenden, wenn:

  • der Einstieg in ein neues Thema erfolgt ("Was ist Ihnen zu diesem Thema bekannt?")
  • konventionelle Vorschläge / Ansätze keine Lösung bringen ("Welche Alternativen existieren zum derzeit bekannten?")
  • eine Abtrennung zum konventionellen Ansatz gewünscht ist ("Welches innovative Produkt soll in unsere Produktpalette aufgenommen werden?")
  • kein realisierbares Prinzip vorliegt ("Kann dieses Problem umgangen werden"?)
Vorteile
  • Quantität vor Qualität --> nicht-konventionelle Lösungen werden gefunden
  • Gruppendynamik kann genutzt werden (Synergieeffekte; abhängig von der Gruppengröße)
  • Gut geeignet für Gruppenarbeiten
  • Viele Ideen in kürzester Zeit
  • Geringer Aufwand für Vorbereitung und Durchführung
  • Lösungsorientiertes Vorgehen
  • "Sackgassen" können umgangen werden
Nachteile
  • Quantität vor Qualität
  • Weniger geeignet für komplexere Problemstellungen
  • Leichtes Abschweifen vom eigentlichen Thema
  • Hoher Grad an Nachbearbeitung bei großer Ideensammlung
  • Gefahr von gruppendynamischen Konflikten
  • Zurückhaltendere Teilnehmer geben selten unkonventionelle Ideen preis

Ablauf


1) Vorbereitung

  • Problematik / Thema klar formulieren und gegebenenfalls für die Teilnehmer visualisieren
  • Falls notwendig, führt der Dozent die Teilnehmer in die Thematik ein (Beachten: Nicht vorzeitig die Assoziationen der Teilnehmer in feste Bahnen lenken --> Gedankliche Freiräume lassen)
  • Erklärung der Grundregeln:
    • Kritik an Ideen ist verboten
    • Zuhören, die Ideen anderer aufnehmen und weiterentwickeln
    • Auch kühne und fantasievolle Ideen aussprechen
    • Quantität vor Qualität
  • Protokollant bestimmen (Dozent / Teilnehmer der Gruppe)

2) Ideenfindung

  • Die Problematik / das Thema wird den Teilnehmern kurz vorgestellt
  • Die Teilnehmer sollen in dieser Phase ihre Ideen frei äußern und spontan Assoziationen finden
  • Der Dozent / Die Leitung des Brainstormings überwacht die Sammlung, achtet auf die Einhaltung der Regeln und versucht, möglichst alle Teilnehmer einzubinden
  • Bei erheblichem Rückgang der Ideen kann der Dozent / die Leitung durch Motivation die Teilnehmer zu weiteren ungewöhnlichen Einfällen animieren
  • Kritisieren der Ideen ist nicht erlaubt.

3) Zusammenfassung, Strukturierung und Wertung

  • Der Dozent / Der Protokollant trägt anhand der Dokumentation die gefundenen Ideen nochmals vor
  • Die Ideen werden nach Gemeinsamkeiten sortiert und geclustert
  • In dieser Phase dürfen die Ideen kritisch bewertet und gegebenenfalls verworfen werden
  • Resultat dieser Phase ist eine Liste der für gut befundenen Ideen. Diese stellen jedoch nur eine rohe Fassung dar und müssen später in fertige Lösungsansätze umgearbeitet werden

Brainstorming lässt sich sehr gut mit der Methode Mindmapping kombinieren. Mindmapping kann in der dritten Phase (Zusammenfassung, Strukturierung und Wertung) oder bei gezielt geführter Ideensammlung seitens des Dozenten / der Leitung bereits in der zweiten Phase (Ideenfindung) verwendet werden.

Variationen des Brainstormings

  • Brainwriting - Methode 635
  • Metaplantechnik (Kartenabfrage)

Praktische Anwendung


DURCHFÜHRUNG

Beispiele


Siehe:

Quellen


  • www.maschinenbau.tu-ilmenau.de/mb/wwwkt/imk_lehrmaterialien/home/downld_ma/brainstorming/brainstorming/
  • Clark, C. H.(1972): Brainstorming. Methoden der Zusammenarbeit und Ideenfindung, 4. Auflage. München, 1972
  • Osborn, A.F. (1957): Applied Imagination. New York, 1957