Gruppenpuzzle

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Kurzbeschreibung


Das Gruppenpuzzle, nach dem amerikanischen Vorbild auch Jigsaw-Methode genannt, ist eine Kombination aus autonomen Lernen und Gruppenarbeit. Nach der eigenständigen Erarbeitung einer Teilthematik und einer "Expertenbesprechung" erfolgt in den eingeteilten Hauptgruppen ein Austausch im Sinne des Peer Group Learning. Mit dem Gruppenpuzzle wird unter anderem eine aktive Auseinandersetzung mit der Materie gefördert sowie die Verbesserung sozialer Kompetenzen vorangetrieben. Diese Methode bringt einen mittleren bis hohen Zeitaufwand für die Vorbereitung sowie der Durchführung mit sich und eignet sich hervorragend für die systematische und nachhaltige Erarbeitung / Vertiefung von Themen.

Lernziele


Das Gruppenpuzzle (auch "Gruppen-Experten-Rallye" genannt; Original: "Jigsaw Method" nach Aronson 1978) beinhaltet eine doppelte Gruppenstruktur.

In den Expertengruppen werden theoretische Hintergründe erarbeitet und anschließend in den Stammgruppen in eine konkrete Anwendung überführt. Die Grundidee dahinter ist "Lernen durch Lehren".

Die Anzahl der Personen pro Stammgruppe sollte in etwa der Anzahl der zu erarbeitenden Teilgebiete entsprechen, damit jeder Student einen eigenen Abschnitt bearbeiten kann.

Zu beachten sind vor allem die Faktoren Gruppengröße, Gruppenidentität, Partizipation und Transparenz.

Vorteile
  • Erzeugen der Teilnehmer - Interdependenz ohne Wettbewerb > fördert die Interaktion und die Entwicklung gemeinsamen Wissens
  • Hoher Grad der Zusammenarbeit fördert die aktive Verarbeitung des Lehrstoffes
  • Förderung sozialer Fähigkeiten (z.B. Teamfähigkeit, Toleranz, Verantwortung gegenüber der Gruppe)
Nachteile
  • Hoher Zeitbedarf
  • Unabhängigkeit bei der Aufgabenbearbeitung führt bei manchen Teilnehmern zu Überforderung > wird bei Studenten oft als Zeichen mangelnder Führung seitens des Dozenten wahrgenommen

Ablauf


Der Ablauf gliedert sich in drei Phasen:

1) Einteilen der Studierenden in Stammgruppen, die jeweils eine identische komplexe Aufgabenstellung erhalten. Alle Teilnehmenden erarbeiten anschließend ein individuelles Teilgebiet der Aufgabenstellung.

2) Nach Beendigung von Phase 1 werden die Stammgruppen aufgelöst und Expertengruppen gegründet. Diese werden aus den Studenten zusammengesetzt, die in den Stammgruppen das gleiche Teilgebiet bearbeitet haben. In den Expertenteams wird über die Thematik diskutiert und durch die Klärung von Verständnisfragen die Expertise im Teilgebiet gesichert.

3) Die Studierenden lösen die Expertengruppen auf und kehren wieder in ihre Stammgruppen zurück. Dort erklärt / präsentiert dann der Reihe nach jedes Mitglied den restlichen Gruppenmitgliedern sein individuelles Teilgebiet sowie lehrreiche Resultate aus den Expertengruppen.

Praktische Anwendung


DURCHFÜHRUNG

Beispiele


Siehe: http://www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/didaktik/rallye/frameset_rallye.html, Reiter "5. Beispiele"

Quellen


  • Hinze,U., Blakowski,G.,Bischoff, M. (2002): Gruppenarbeitstechnik „Gruppenpuzzle“ im CSCL.. In: M. Herczeg, W. Prinz, H. Oberquelle (Hrsg.): Mensch & Computer 2002: Vom interaktiven Werkzeug zu kooperativen Arbeits- und Lernwelten. Stuttgart: B. G. Teubner, S. 353-362
  • Bett, K.; Rinn, U.; Friedrich, H. F.; Hron, A.; Mayer-Picard, E. (2002): Das Gruppenpuzzle als kooperative Lernmethode in virtuellen Seminaren – ein Erfahrungsbericht. In: Bachmann, G; Haefeli, O.; Kindt, M. (Hrsg.), Campus 2002: Die virtuelle Hochschule in der Konsolidierungsphase. Münster, S. 337-365