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Verschiedene Gleichstellungsstrategien und -programme auf internationaler und nationaler Ebene, z.B. von der Europäischen Kommission, den Vereinten Nationen (Agenda 2030) oder der Bundesregierung (Gender Mainstreaming-Strategie), zielen darauf ab, dass (Geschlechter-)Stereotype beseitigt und überwunden werden müssen, um eine tatsächliche Gleichstellung zwischen den Geschlechtern zu erreichen. Geschlechterstereotype sind besonders wirkmächtig, weil sie an limitierte Geschlechterrollenbilder anknüpfen und vielfach (re-)produziert werden - in Interaktionen, in der Kommunikation, in den Medien. Die Wirkmächtigkeit von Geschlechterstereotypen besteht darin, dass sie „unreflektiert identitätsstiftend“ (Baer/Smykalla 2009) relevant werden können, weil sie Selbstwertgefühle und Auffassungen, aber auch das allgemeine Wohlbefinden (Hale et al. 2022) beeinflussen können. 

Was sind Geschlechterstereotype? Wie weit sind sie verbreitet? Welche Wirkung haben sie? Wie können sie aufgelöst, reflektiert und dekonstruiert werden? Wie unterscheiden sie sich von Klischees, Vorurteilen und Stigmata? Welche Rolle spielen Geschlechterstereotype im Kontext von Gewalt? Welche Präventionsmöglichkeiten und Ansätze gibt es, um an Geschlechterstereotypen zu arbeiten und um Diskriminierung(en) und soziale Ungleichheit zu verringern? Inwiefern können Sozialarbeiter*innen Konzepte im Sinne einer kulturellen Gegensteuerung entwickeln, damit Geschlechterstereotype gar nicht erst entstehen? Oder, können „transformierte“ Geschlechterstereotype auch emanzipatorisch angewendet werden?

Ausgehend von diesen Fragen werden die Studierenden sich im Seminar im ersten Schritt mit theoretischen, empirischen und politischen Grundlagen zum Zusammenhang von Geschlechterstereotypen, Gewalt und Prävention in Kontexten der Sozialen Arbeit auseinandersetzen. Im zweiten Schritt soll es darum gehen, ein Präventions-/Interventionskonzept für unterschiedliche Handlungs-/Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit zu entwickeln (z.B. für die Kinder-/Jugend(sozial-)arbeit, die Schulsozialarbeit, Kita-Sozialarbeit, Mädchen- und Jugendarbeit, politische Bildung usw.). 

 

Literaturhinweise:

Baer, Susanne/Smykalla, Sandra/Hildebrandt, Karin (Hrsg.) (2009): Schubladen, Schablonen, Schema F. Stereotype als Herausforderung für Gleichstellungspolitik. Bielefeld: Kleine Verlag.

Duttweiler, Stefanie (2019): Durchmachtete Möglichkeitsräume. Überlegungen zu einer intersektionalen Jugendarbeit. In: SozialAktuell 3/2019. S. S. 28-29.

Hale, Miriam-Linnea/Holl, Elisabeth/Melzer, André (2022): Geschlechterbezogene Rollen und Stereotype und ihre Auswirkungen auf das Leben Jugendlicher und junger Erwachsener. In: Heinen, Andreas/Samuel, Robin/Vögele, Claus/Willems, Helmut (Hrsg.) (2022): Wohlbefinden und Gesundheit im Jugendalter. Theoretische Perspektiven, empirische Befunde und Praxisansätze. Wiesbaden: Springer VS. S. 425-451.


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