Aufsuchende Hilfen und die Behandlung psychisch erkrankter Menschen im häuslichen
Umfeld haben eine lange Tradition in der Sozialen Arbeit. 2018 wurde für psychiatrische
Kliniken durch das PsychVVG (Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der
Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen) die Möglichkeit
geschaffen, stationsäquivalente Behandlung (StäB) (§115d SGB V) durchzuführen. Dies
ermöglicht unter anderem eine kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung durch
multiprofessionelle Teams im häuslichen Umfeld, welche sich zunehmend als Alternative zur
stationären Behandlung etabliert.
In der Forschungswerkstatt sollen mit Hilfe eines qualitativen Forschungsdesigns die
Chancen und Grenzen der StäB aus Sicht der Behandelnden untersucht werden. Die
Studierenden erarbeiten zunächst den Forschungsstand zur StäB in der kinder- und
jugendpsychiatrischen Behandlung. Anschließend findet die Datengenerierung mit Hilfe von
Experteninterviews (Lamnek & Krell, 2016) sowie Datenaufbereitung und -analyse nach den
Prinzipien der qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring, 2015) statt. Die Ergebnisse werden in
einem Forschungsbericht dargelegt.
Die Forschungswerkstatt ermöglicht Studierenden die Umsetzung und Mitgestaltung eines
qualitativen Forschungsprojekts im Feld der Klinischen Sozialarbeit als behandelnde
Profession. Die Beschäftigung mit dem Forschungsgegenstand schafft einen Überblick über
die kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung als zukünftiges Arbeitsfeld sowie die
Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams.
- Kursleiter/-in: Moser, Florian