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Unter Kasuistik kann das Lernen an konkreten (Einzel-)Fällen verstanden werden und hat in vielen wissenschaftlichen Disziplinen einen festen Stellenwert als Ort systematischer Relationierung von Theorie und Praxis – man denke beispielsweise an die Fallstudien der Psychologie, die Medizin oder auch die Rechtswissenschaften. Auch die Soziale Arbeit verfügt über historische sozialarbeitswissenschaftliche Wurzeln in der Kasuistik. So wäre Mary Richmonds Konzept des „Case Work“ undenkbar ohne ihre Fallsammlung, die sie 1917 in „Social Diagnosis“ publizierte. Allerdings spielt die Kasuistik in der Wissensproduktion und Theorieentwicklung der Sozialen Arbeit heute eine nur noch untergeordnete Rolle und viele Studierende beklagen, dass Theoriewissen nicht zugänglich genug sei.  Das Seminar geht daher der Frage nach, welche Gestaltungsmöglichkeiten die Kasuistik bietet für wissenschaftliche bzw. theoriebezogene Lern- und Erkenntnisprozesse. Gemeinsam entwickeln wir dabei ein kasuistisches Begriffsverständnis und ein anwendbares Modell eines fallbezogenen Übungs- und Reflexionsraums für die Wissenschaft und Forschung Sozialer Arbeit. Das Seminar wird schließlich abgerundet durch Fallrekonstruktionen, durch die wir das erworbene Wissen anwenden und unsere Kompetenzen in der systematischen Fallarbeit schulen.

Bildhinweis: Das Titelbild dieses Moodlekurses stammt von Pixabay.com und ist dort unter einer freien 
Lizenz veröffentlicht.

Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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