 |
Inhalt:
Meist wird das Thema Gehalt von der
Personalabteilung gegen Ende des Vorstellungsgespräches
angesprochen.
Das beste Argument für bestimmte
Gehaltwünsche ist die überzeugende Präsentation Ihrer
Fähigkeiten!
Gelingt es Ihnen, den
Gesprächspartner zu überzeugen, mit Ihnen den besten Kandidaten
gefunden zu haben, wird er beim Thema Gehalt sicherlich auch bereit
sein, Zugeständnisse zu machen. Trotzdem scheitern viele
Vorstellungsgespräche an der Gehaltsdiskussion. Die Gründe dafür
liegen auf der Hand. Bewegt sich Ihre Forderung deutlich unter dem,
was der potentielle Arbeitsgeber zu zahlen bereit ist, "verkaufen" Sie
sich zu billig. Liegt sie zu hoch, scheitert Ihre Bewerbungsaktivität.
Sicherlich ist es nicht ganz leicht
für Sie, den Wert Ihrer Arbeitskraft realistisch einzuschätzen.
Besorgen Sie sich zur Hilfe Informationen von den jeweiligen
Gewerkschaften, Industrie- und Handelskammern, Verbänden oder
Interessensgemeinschaften. Folgende Auflistung stellt die personen-,
firmen-, positions- und marktbezogenen Einflussfaktoren auf das
Gehaltsniveau dar. Diese dienen dem Unternehmen als Grundlage zur
Berechnung des Marktwertes des Bewerbers.
Personenbezogene
Einflussfaktoren
|
Pluspunkte, wenn die
Wahlfächerkombination eine Ausrichtung auf die ausgeschriebene
Position erkennen lässt bzw. praxisnah gestaltet
wurde. |
|
Keine entscheidenden
Pluspunkte: die Bewerbungschancen werden jedoch
verbessert. |
|
Ein Thema, das in direktem
Zusammenhang mit der angestrebten Position steht, kann
Gehaltsvorteile bringen. |
|
Ein Doktortitel, insbesondere
in Verbindung mit einer Assistententätigkeit an einer
Universität sowie einem praxisrelevanten Thema kann zu einem
Gehaltsaufschlag von Euro
2.500,- bis Euro 15.000,- p.a. führen,
wobei es erhebliche branchenspezifische Unterschiede
gibt. |
- Post-Graduate Studium oder
Zweitstudium
|
Eine zusätzliche
Management-Ausbildung bzw. ein Zweitstudium führt zu einem
höheren Anfangsgehalt. Die Studieninvestitionen werden jedoch
meist nicht in voller Höhe durch entsprechende
Einstellungsgehälter honoriert. Generell macht sich eine
Zusatzausbildung nur dann bezahlt, wenn sie eine schlüssige
Ergänzung zum Erststudium bildet. Auch hier gibt es erhebliche
branchenspezifische Differenzen. |
|
Das Alter hat in der
Privatwirtschaft auf die Höhe des Anfanggehaltes in den meisten
Branchen keinen Einfluss (Ausnahme z.B. die chemische
Industrie). Ein zu hohes Eintrittsalter kann die
Bewerbungschancen hingegen erheblich
reduzieren. |
- Berufspraxis und Praktika
|
Berufspraxis vor oder während
des Studiums wird hoch bewertet. Auch Bundeswehrzeiten und
entsprechende Tätigkeiten im Zivildienst werden in der Regel
positiv bewertet. |
- Sprach- und DV-Anwenderkenntnisse
|
Englisch- und
Französischkenntnisse sowie DV-Anwender-Kenntnisse werden
vielfach vorausgesetzt. |
|
Ein Studien- oder
Praxissemester im Ausland gewinnt zunehmend an Bedeutung und
erhöht die Einstellungschancen. |
|
Ein gutes Assessment-Ergebnis
ist Voraussetzung für eine Einstellung, hat aber keinen Einfluss
auf das Gehaltsniveau. |
Firmenbezogene
Einflussfaktoren
|
Großunternehmen haben meist
ein eigenes Vergütungssystem mit guten Sozial- und
Nebenleistungen. Mittlere Unternehmen zahlen gelegentlich
anfangs bessere Gehälter und haben oftmals eine flexiblere
Vergütungsstruktur. Die Gehaltsvorteile gleichen sich jedoch oft
schon nach wenigen Jahren aus. |
|
In Großstädten wird aufgrund
der höheren Lebenshaltungskosten im Durchschnitt besser gezahlt
als in kleineren und mittleren Städten. Ausgenommen hiervon sind
jedoch Großstädte mit hohem Wohn- und Freizeitwert. Unattraktive
Standorte locken demgegenüber teilweise mit
Gehaltszulagen. |
|
In der Industrie wird anfangs
besser gezahlt als z.B. im Handel oder in der Kreditwirtschaft.
Wachstumsbranchen zahlen bessere Gehälter als Betriebe in
stagnierenden oder schrumpfenden Märkten. |
|
Je besser die Ertragslage, um
so höher das Gehalt.
|
Positionsbezogene
Einflussfaktoren
|
Je höher die Stelle in der
Führungshierarchie angesiedelt ist, desto höhere Gehälter sind
zu erwarten. |
|
Häufig werden in den Bereichen
Marketing, Vertrieb, Forschung, Entwicklung, Datenverarbeitung
und Organisation etwas höhere Gehälter bezahlt als in anderen
Unternehmenszweigen, wie z.B. Werbung, Personalwesen und
Marktforschung. |
|
Während der Trainee-Ausbildung
oder eines Training-on-the-job wird tendenziell etwas weniger
gezahlt als beim
Direkteinstieg. |
Marktbezogene
Einflussfaktoren
|
In Boomzeiten ziehen auch
Gehälter an, während in wirtschaftlich schlechten Zeiten die
Steigerungsraten geringer sind. |
|
In speziellen Engpassbereichen
werden überdurchschnittliche Gehälter
bezahlt. |
Zunächst können Sie Ihr ehemaliges
Gehalt als Ausgangsbasis nennen, soweit es sich in etwa um den
gleichen Job handelt. Diese Forderung sollten Sie als
Verhandlungsgröße darstellen. Ihr ehemaliges Gehalt dient jedoch nicht
als Ausgangsbasis, wenn Sie auf der Karriereleiter aufsteigen
wollen.
Sowohl als Berufseinsteiger als auch
als älterer Bewerber kann ein Anfangsgehalt notwendig sein, um einen
Einstieg zu finden. Die endgültige Gehaltshöhe nach Ablauf der
Probezeit oder anderen Ereignissen können Sie dann neu verhandeln.
Führen Sie Gehaltsverhandlungen nur über Ihr Jahreseinkommen. Dieses
beinhaltet in der Regel alle Zahlungen des Unternehmens. So können Sie
Angebote verschiedener Unternehmen besser vergleichen.
In vielen Breichen, vor allem im
Bereich der Außendiensttätigkeiten, erfolgt die Bezahlung nicht mit
festen Gehältern sondern oft mit einem Festbetrag (Fixum) und einem
erfolgsorientierten Ziel (Provision). Dabei sollten Sie darauf achten,
dass zumindest während des ersten Jahres ein Gehalt vereinbart wird,
in dem das künftige Fixum bereits enthalten ist und der
leistungsorientierte Teil für diese Zeit festgeschrieben wird. In der
Regel werden Verträge mit 2/3 Fixum und 1/3 Provision abgeschlossen,
je nach Arbeitgeber und Produkt bzw. ob ein feststehender Kundenstamm
übernommen wird.
Die einzelnen Tätigkeiten der
Vergütungsgruppen des Öffentlichen Dienstes sind etwa wie folgt mit
denen in der Wirtschaft vergleichbar:
BAT X – VIb |
Einfache Tätigkeiten bis hin
zu Arbeiten ohne eigene Verantwortung aber solidem
Fachwissen |
BAT Vc – III |
Anspruchsvolle Tätigkeiten mit
Aufstiegsfortbildung oder FH-Studium und eigener
Verantwortung |
BAT II – I |
Tätigkeiten bei denen im
Öffentlichen Dienst grundsätzlich ein Hochschulstudium
absolviert sein muss. Das FH-Studium genügt in der Regel
nicht. |
Beachten Sie, dass es den BAT in
verschiedenen Tarifversionen wie Kommunen, Ländern, Bund usw. gibt.
Wegen der Kompliziertheit der Gehaltsabrechnung empfiehlt sich die
Inanspruchnahme eines Fachkundigen. Rufen Sie bei einer Verwaltung im
Personalamt an und erkundigen Sie
sich.
Bei diesen Führungskräften
(Vorstände, Geschäftsführer) wird das Einkommen häufig in
Jahresgrundgehalt und Tantiemen aufgeteilt, z.B. 100.000 Euro fest
zuzüglich 0,5% vom Umsatz oder vom
Ertrag.
Bei der Beurteilung von Gehältern
sollten Sie stets das gesamte "Vergütungspaket" im Auge haben. Dabei
sind insbesondere Zusatz- und Sozialleistungen, z.B. in Form von
Urlaubs- bzw. Weihnachtsgeld, Prämien, Tantiemen, betriebliche
Darlehen, vermögenswirksame Leistungen, betriebliche Altersversorgung,
Zusatzversicherungen, privat nutzbares Dienstfahrzeug bzw.
Fahrgeldzuschuss, Reisekostenvergütungen, preiswerte Mittagessen,
Unfallversicherung, Arbeitszeitverkürzungen in bestimmten Bereichen
und Erstattung der Umzugskosten zu
berücksichtigen. Je
nach Berufsfeld können Sie mit folgenden Gehältern rechnen:
|
Einkauf/Verwaltung |
Verkauf |
Produktion |
Gehälter
im Quartal |
4.800
€ |
4.500
€ |
4.800
€ |
Bei der Gehaltsfindung spielen
durchaus regionale Gesichtspunkte eine Rolle. Ob Ihr Arbeitsplatz im
Großraum Frankfurt am Main oder aber in der Region Fulda liegt, ist
unter Berücksichtigung der Lebenshaltungskosten (z.B. Miete) ein
durchaus zu beachtender Faktor.
Nun liegt es bei Ihnen, Ihre
Fähigkeiten und Ihren Erfahrungsschatz einzuschätzen.
Ob Sie nach der Maxime "Qualität ist
kein Zufall und hat ihren Preis" oder
"Bescheidenheit ist eine Zier"
handeln, bestimmen Sie
selbst.
Jede Beschäftigung mit neuen
Aufgaben beinhaltet immer auch Chancen wie
das Kennenlernen neuer
Arbeitgeber,
- die Erweiterung von Erfahrungen und
Kenntnissen,
- bessere Zukunftsaussichten für eine neue
Tätigkeit.
Bei erneuter Arbeitslosigkeit
entstehen Ihnen keine Nachteile durch eine zwischenzeitlich schlechter
dotierte Stelle. Ihre früheren Leistungen werden durch den
"Bestandsschutz" und die "unbillige Härte" abgesichert.
Nur wenn ein neuer Anspruch entsteht, wird das Bemessungsentgelt bei
Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe neu festgelegt. Dies geschieht
nach 12 Monaten.
Bei Bezug von Arbeitslosengeld
oder Arbeitslosenhilfe innerhalb der letzten drei Jahre vor
Entstehung des neuen Anspruches, wird das Arbeitslosengeld oder die
Arbeitslosenhilfe mindestens nach der zuvor bezogenen Leistung
bemessen.
Unbillige Härte bedeutet, dass der
übliche Bemessungszeitraum auf zwei Jahre vor der Entstehung des
Anspruchs ausgedehnt wird. Die Erweiterung der "normalen"
52-Wochen-Frist erfolgt, wenn die Zeit mit dem höheren Entgelt (>
10%) überwiegt. Das Entgelt des gesamten Bemessungszeitraumes wird
berücksichtigt.
Aus personenbezogenen Gründen ist
eine Beschäftigung einem Arbeitslosen insbesondere dann nicht
zumutbar, wenn das daraus erzielbare Arbeitsentgelt erheblich
niedriger ist als das der Bemessung des Arbeitslosengeldes
zugrunde liegende Arbeitsentgelt. In den ersten drei Monaten der
Arbeitslosigkeit ist eine Minderung um mehr als 20% und in den
folgenden drei Monaten um mehr als 30% dieses Arbeitsentgeltes nicht
zumutbar. Vom siebten Monat der Arbeitslosigkeit an, ist dem
Arbeitslosen eine Beschäftigung nur dann nicht zumutbar, wenn das
daraus erzielbare Nettoeinkommen unter der Berücksichtigung der mit
der Beschäftigung zusammenhängenden Aufwendungen niedriger ist als das
Arbeitslosengeld. (§121, SGB III, Stand 1. April 1999)
Eine kürzere Dauer Ihrer
Arbeitslosigkeit
erhöht Ihre beruflichen
Chancen!
|