Wenn man in vergangenen Jahren den Begriff „Heimat“ nutzte, lief man Gefahr ein streng konservativer Nationaler zu sein, bestenfalls ein Nostalgiker oder ein Mensch, der sich vielleicht bewusst gegen die scheinbare Erkenntnis zu Wehr setzte, dass wir in einer globalen Welt, mit globalen Informationsströmen und globaler Kommunikation leben.

Globales Denken, globales Handeln, die Fähigkeit in diesen weltweiten Kommunikations- und Informationswelten souverän zu handeln, sich wie „zu Hause“ zu fühlen galt und gilt vielleicht auch heute als Ausdruck weltbejahender und kompetenter Alltagstauglichkeit.

Andererseits werden Heimatministerien gegründet. Der Schutz der Heimat vor Überfremdung und die damit verbundenen Ängste scheint nach den Ergebnissen der letzten Bundestagswahl dem Heimatbegriff zu neuer Bedeutsamkeit verholfen zu haben. Trotzdem bleibt er unkonkret, nebulös und höchst klärungsbedürftig.

In diesem Projekt geht es um Heimat und Heimatlosigkeit. Es geht um das Nachspüren und um die Bedeutung dieses umstrittenen oder vielleicht erforderlichen Begriffs „Heimat“.

Wir wollen herausfinden was einen mögliche Strategie ist, lokal und global (glocal) zu verbinden und was passiert, wenn man aus welchen Gründen auch immer, heimatlos wird.

Dazu dienen im Projekt Literaturanalyse und Literaturarbeit, politische Standortbestimmungen sowie Selbstreflektion.

Im Projekt wird mit der Methode des Planspiels ein mögliches Szenarium durchgespielt und ausgewertet. Ziel ist es, sich seiner eigenen Position und Haltung zu dieser Frage klarzuwerden und daraus mögliche Handlungsoptionen zu gewinnen.