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Zur konjunkturellen Lage und den weltwirtschaftlichen Perspektiven
- Die Weltwirtschaft zeigt sich gegenwärtig in einer guten Verfassung.
Bedingt durch den hohen Rohölpreis haben in den letzten Wochen
die Konjunkturrisiken allerdings spürbar zugenommen. Sollte der
Preisanstieg beim Rohöl allmählich zum Stillstand kommen, dürfte
die Weltwirtschaft in diesem Jahr dennoch ein reales Wachstum
von rund 4 % erreichen.
- In den USA signalisieren die jüngsten Konjunkturindikatoren
eine leichte Verlangsamung des rasanten Wachstumstempos. Dies
ist eine willkommene Entwicklung, da so die Nachfrage allmählich
wieder in Einklang mit dem Produktionspotenzial gebracht werden
kann, ohne dass ein scharfer Einbruch der US-Konjunktur zu befürchten
ist.
- In Japan scheint sich die Konjunktur nach Jahren der Rezession
und Stagnation endlich von der Talsohle zu lösen. In diesem Jahr
ist dort ein Wirtschaftswachstum von bis zu 2 % möglich, das sich
im kommenden Jahr weiter beschleunigen könnte.
- Die übrigen großen Wirtschaftsregionen (Südostasien, Lateinamerika
und die mittel- und osteuropäischen Staaten) befinden sich ebenfalls
in einer wirtschaftlichen Aufschwungsphase. In Lateinamerika und
Osteuropa könnte das Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr sogar
noch etwas stärker werden.
- Die Konjunktur im Euro-Raum hat inzwischen spürbar an Fahrt
gewonnen. Im nächsten Jahr ist nur eine geringfügige Verlangsamung
der Dynamik zu befürchten. Die Preisrisiken bleiben insgesamt
überschaubar. Im deutlichen Widerspruch zur guten Wirtschaftslage
steht allerdings der niedrige Außenwert des Euro. Die gemeinsame
europäische Währung ist deutlich unterbewertet.
- Deutschland konnte im ersten Halbjahr das kräftigste Wirtschaftswachstum
seit zehn Jahren verzeichnen. Schrittmacher für das Wachstum waren
die Exporte sowie die Ausrüstungsinvestitionen. Der private Verbrauch
blieb vergleichsweise schwach, wenngleich er im zweiten Quartal
deutlich stärker wuchs als im ersten.
Im zweiten Halbjahr wird das Wachstumstempo etwas nachlassen.
Befürchtungen eines jähen Abbruchs der guten konjunkturellen Entwicklung
sind jedoch unbegründet. Nach wie vor befinden sich alle konjunkturellen
Frühindikatoren deutlich im positiven Bereich und die Auftragsbücher
der Unternehmen sind gut gefüllt.
Die Besserung am deutschen Arbeitsmarkt fällt noch vergleichsweise
bescheiden aus. Hier steht die Wirtschaftspolitik weiterhin in
der Verantwortung. Ungeachtet der jüngsten Belastung durch die
Verteuerung des Rohöls bleiben die mittel- bis längerfristigen
Preisperspektiven alles in allem freundlich.
Interessant ist vor allem die Entwicklung im Sport- und
Freizeitbereich.
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